Leinen los und den Wind im Gesicht spüren – Segeln ist mehr als ein Sport, es ist ein Lebensgefühl. Sunna Kupfer aus Kiel zeigt uns auf ihrer kleinen Yacht "Marjellchen", was die Faszination des Segelns ausmacht: Freiheit, Abenteuer und eine tiefe Verbundenheit zur Natur. Erfahren Sie, wie die Skipperin Stereotype im Segelsport durchbricht und sogar in ihrem Job dem Meer verbunden bleibt. Lassen Sie sich von der Faszination des Segelns begeistern!
Segeln auf der Ostsee: Freiheit, Wind im Gesicht und unvergessliche Erlebnisse
Bevor wir an Bord gehen, fragt uns Sunna Kupfer schmunzelnd, ob noch wer „auf’s Klo“ müsse - auf der „Marjellchen“ gibt es keine Toilette, nur Günni, den altbewährten Eimer. Nachdem das geklärt ist, schippert das Boot aus dem Hafenbecken des Olympiazentrums Schilksee, Skipperin Sunna weist uns ein, die Segel werden gesetzt und nach wenigen Minuten sind wir auf der Ostsee und spüren den Wind im Gesicht.

„Man fühlt sich nirgends so frei wie beim Segeln. Du bist immer in der Natur, ob bei strahlendem Sonnenschein oder bei Regen“, sagt Sunna und schaut über die Wellen. Es sei schade, dass viele junge Menschen den Sport noch nicht für sich entdeckt hätten. Wer kann schon von sich behaupten, einmal mit einem Schweinswal geschwommen zu sein?
Die Geschichte hinter der ‚Marjellchen‘: Ein Boot mit Tradition
Die Kielerin hat das Boot – eine 28 Fuß lange Bandholm von 1974 - vor sieben Jahren von ihrem Opa übernommen. Der damals 83-Jährige hatte beschlossen, dass die Zeit reif war, um seinen Enkelinnen das Ruder zu übergeben. Gemeinsam mit ihrer Schwester Marike hat Sunna die kleine Yacht in ein Zuhause auf dem Wasser verwandelt. Für sich, für ihre Freunde und für ihren Partner Francesco. Der Biologe ist vor zwölf Jahren vom Golf von Neapel an die Kieler Förde gewechselt und war dem Segelsport schon in seiner Heimat verbunden.

Man fühlt sich nirgends so frei wie beim Segeln. Du bist immer in der Natur, ob bei strahlendem Sonnenschein oder bei Regen.

Segelabenteuer von der Ostsee bis zum Atlantik

Sunna und Francesco sind ein eingespieltes Team. Ihre Törns haben sie bereits nach Dänemark und durchs Kattegat geführt, aber auch durch die schleswig-holsteinischen Reviere der Kieler Bucht und der Schlei. Die beiden teilen nicht nur die Liebe zum Wasser, sondern auch den Traum, eines Tages auf eigenem Kiel den Atlantik zu überqueren. „Das ist nur eine Frage des ‚Wann‘, nicht des ‚Ob‘“, sagt Francesco mit einem Lächeln.
Frauen an Bord: Stereotype im Segelsport durchbrechen
Wenn Sunna allerdings nur mit ihren Freundinnen unterwegs ist, erntet sie im Hafen schon mal fragende Blicke. „Viele Leute sind überrascht, dass wir ganz ohne Mann segeln. Und wenn Francesco dabei ist, gehen die meisten Menschen davon aus, dass es sein Boot ist“, berichtet Sunna. Sie betont, wie wichtig es sei, solche Stereotype aufzubrechen, damit mehr Mädchen und Frauen sich ermutigt sehen, das Segeln auszuprobieren.

Nachhaltigkeit auf See: Segeln und der Klimawandel
Wenn Sunna nicht auf dem Wasser ist, arbeitet Sie als Dozentin an der Kieler Universität und setzt sich in ihrer Doktorarbeit mit dem Thema Sturmfluten auseinander. Ihre Forschung ist nicht nur akademisch relevant, sondern auch für sie persönlich – sie möchte dazu beitragen, die Küstenregionen besser zu schützen und das Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels zu schärfen.
Segeln lernen im Segelcamp Kiel

Ahoi im Segelcamp an der Kiellinie! Unser Segelcamp möchte Kindern und Jugendlichen spielerisch den Segelsport näherbringen. Aber auch Erwachsene bekommen einen Einblick in den Sport auf dem Wasser. Das Camp hält gerade Winterschlaf, Buchungen für die Saison 2026 werden im Frühjahr wieder möglich sein. Mehr zum Segelcamp
Bis dahin lesen Sie doch unsere Artikel zu den Wassersportarten Kitesurfen oder Eisbaden in der Kieler Förde.